Das alte Ägypten
Das alte Ägypten

Der Kochtopf im Wandel der Zeit Teil 3 Antike Kochkultur

28. Januar 2023SimoneKommentare

Die Ägypter (3000 v. Chr. bis 395 n. Chr.)

Aus unserem letzten Teil des Geschichtsrückblickes wissen wir, dass die Erfindung der Töpferscheibe ein großer Meilenstein war, Kochtöpfe wurden zur Massenware.

Auch das alte Ägypten stellte Töpfe aus Ton her. Das Töpferhandwerk ist zu dieser Zeit zu einem richtigen Handwerksberuf geworden, der von Generation zu Generation innerhalb der Familie weitergegeben wird. Der Sohn eines Töpfers wurde wieder ein Töpfer. Sie siedelten sich wohl in jedem Dorf zur Deckung des Gemeinschaftsbedarfs an.

Schon zur Pharaonenzeit wurde hauptsächlich der Nilton in der Keramik verarbeitet. Durch das ausladende Nildelta war dieser Ton für fast jedermann am Flussschwemmland zugänglich und fand sich über das ganze Land verteilt. Der billige und einfach zu beschaffende Nilton diente der Herstellung von Haushaltswaren und Handwerksgeräten. Der Ton hatte jedoch den Nachteil eines geringen Härtegrades und einer starken Porosität. Die Ägypter verwendeten daher zunehmend den etwas seltener vorkommenden Mergelton, der aus der roten Erde der Wüste stammt. Dieser Ton ist härter und nicht so durchlässig, so dass er sich besser als Material für Vorratsgefäße eignete.

Die Ägypter verbesserten die Technik der Brennöfen und der Feuertechnik maßgeblich, so steigerten sie in der Spätzeit die Brandqualität.

In Ausgrabungen wurden Töpfe mit Markierungen und Zeichen gefunden, die wohl der Angabe von Inhalt und Volumen des Gefäßes dienten. Erste Ordnungssysteme der Küche waren erkennbar. Der Töpfer brannte auch sein persönliches Zeichen ein, man könnte sagen, es war der Beginn des Aufbaus einer Marke.

(Quelle: R. Holthoer: New Kingdom Pharaonic Sites. The Pottery, 1977;

C. Hope, Egyptian Pottery, 2008)

Die Römer (ca. 200 v. Chr. bis 480 n. Chr.)

Auch bei den Römern wurden zunächst die meisten Kochutensilien aus Ton hergestellt. Die Keramik wies eine spezielle, hitzebeständige Verarbeitung auf, durchaus schon vergleichbar mit unserer heutigen „ofenfesten Keramik“.

In der römischen Kaiserzeit bestanden in vielen wohlhabenden Familien schon Teile des Kochgeschirrs aus Bronze, hier erfolgte also der Übergang von der Keramik zum Metall. Das teurere Material konnte sich die gut situierte Gesellschaftsschicht leisten und nutzte den Vorteil von Bronze, über offenem Feuer große Mengen z.B. von Suppe erhitzen zu können. Beispiele von diesen Kochkesseln (cortina) findet man heute ausgestellt in vielen römischen Museen Europas, wie z.B. im LVR-Römermuseum in Xanten.

Die Vielfalt an Kochtöpfen wurde reicher, viele Formen entstanden: mit Henkel oder ohne, mit flachem Boden, der eine bessere Wärmeübertragung ermöglichte, oder mit tiefem Boden. Zum ersten mal variierte das Modell des Topfes. Bauchige Kochkessel aus einer Kupferlegierung wurden mehrere Jahrhunderte genutzt und haben wohl keltische Vorläufer.

Ausgrabungen aus Norditalien und dem Alpenraum belegen, dass eine im Wallis und im Tessin vorkommende Specksteinart für Kochgeschirr benutzt wurde. Diese Töpfe nennt man Laveztöpfe. Sie verfügen allein durch ihr Gewicht über sehr gute Kocheigenschaften, wie eine hohe Wärmeabstrahlung und -isolierung. Die Speisen hielten darin sehr lange warm.

Apropos Wärmeisolierung im Vergleich: Warum unser Greenkitchen-Topf eine gleichmäßige Wärmeverteilung garantiert und als Wärmespeicher dient, lesen Sie hier.

In der Spätantike verwendeten die Römer bereits Herde, die teils geschlossen waren und auf die ein Kochtopf in eine Aussparung gestellt werden konnte. Die Wärme übertrug sich so viel besser auf den Topf.

Einen guten Einblick über die Kochgewohnheiten und Ausstattungsmerkmale einer römischen Küche erhalten wir durch die Stadt Pompeji am Golf von Neapel, die im Jahr 79 n. Chr. durch den Vulkanausbruch des Vesuvs unter Asche begraben wurde. Darunter blieb fast alles konserviert, so dass Archäologen die antike Welt bestens erforschen konnten, darunter auch die Privathäuser mit voll ausgestatteter Küche.

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